Col_0 |
---|
Offener Wettbewerb, 2013 |
Landschaftsarchitekten: Planetage, Zürich |
Die bestehende Schulanlage bildet ein gewachsenes Ensemble von Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen. Ein vielfältiges Wegnetz überlagert und durchdringt das Quartier und verbindet die Aussenräume miteinander. Die bauliche Dichte ist dem Ort angemessen. Die Ausgewogenheit im Verhältnis von bebautem zu umbautem Raum ist auffallend.
Mit der Erweiterung der Anlage in nördlicher Richtung verschieben sich die Kräfteverhältnisse. Das Wegnetz wird ausgeweitet, der schulische Einfluss auf die benachbarte Umgebung nimmt zu. Der Ort, wo heute Schrebergärten angesiedelt sind, wird in Zukunft vom Schulalltag dominiert - mehr noch: Beinahe der gesamte Raum, den die Zürcherstrasse mit ihrer weiten Kurve aufspannt, wird dazugehören.
Der neue Baukörper der Schule flankiert die direkte Wegverbindung von der Brücke zur Haldenacherstrasse auf ihrer westlichen Seite. Richtung Osten erstreckt sich der befestigte Pausenplatz. Hangseitig verbindet eine Treppen- und Rampenanlage das untere Niveau mit dem oberen der Haldenacherstrasse. Der Platz wird Teil des Wegnetztes und bindet die neue Anlage in die Umgebung ein. Eine Erweiterung der Schule mit zusätzlichen Bauten und Aussenanlagen in westlicher Richtung ist jederzeit möglich und auch von der Haldenacherstrasse oder sogar von der Zürcherstrasse her erschliessbar.
Trotz seines grossen Fussabdruckes ist das Volumen auf vielfältige Weise durchlässig. Es bieten sich verschiedene Sichtbezüge an, welche zwischen innen und aussen, oben und unten vermitteln. Ein grosszügiger überdeckter Bereich auf Erdgeschoss-Niveau verbindet den Pausenplatz mit dem Zugangsbereich und kann für Gesamtschulanlässe oder für ausserschulische Aktivitäten genutzt werden. Hier sind auch die Veloabstellplätze und zusätzliche Sitzgelegenheiten untergebracht. Gleichzeitig leitet er über in den zentralen Lichthof, der die drei Geschosse durchsticht. Dieser Raum bildet das Kernelement des Schulgebäudes. Hier befinden sich die verschiedenen Zugänge. Längsseitig verbinden Treppenanlagen – innen wie aussen – die Geschosse miteinander. Eine Raumschicht, bestehend aus Korridoren und unterschiedlich grossen multifunktionalen Lern- und Begegnungszonen, die separat entfluchtet werden können, ist ihm angegliedert. Eine weitere äussere Schicht bilden die Unterrichts- und Spezialräume, sowie die Räume für das Lehrpersonal. Alle Räume bekommen dadurch optimales Tageslicht.
Das Gebäude ist streng nach orthogonalem Raster aufgebaut. Dies widerspiegelt sich in der Fassade, die mit dem gleichen Grundmodul auskommt. Dieses Element, als vorfabrizierte Holzkonstruktion konzipiert, wird fertig ausgestattet mit Dämmung, Hinterlüftung, Schalung, Fenster und äusserem Sonnenschutz am Rohbau montiert. Von aussen betrachtet besteht jedes Element aus einem Rahmen mit Füllung, worin das Fenster platziert ist. Die Position des Fensters variiert je nach Geschoss. Auf der Rauminnenseite läuft das Fenster bis zur Decke, um eine optimale Tageslichtnutzung zu gewährleisten. Eine Vielzahl an wiederkehrenden Elementen, ein hoher Grad an Vorfabrikation und die konsequente Trennung der Systeme wirken sich positiv auf die Kosten aus.